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4 × 4 Der Holzpilot
Wien (AT)

WBM

Ein prototypischer Baukasten
4  4 Der Holzpilot
Digitalisierung & BIM / Experimentell / Holzbau / Nachhaltigkeit / Soziale Nachhaltigkeit / Systembau / WOHNEN
ProjektdatenAnsehen

Planung: ARGE Gerner Gerner Plus. AllesWirdGut

Leistungsphasen: 1–5, 7

Bauträgerin: ARWAG Holding AG

Bauträger:innenwettbewerb: 02.2022 – 1. Preis

BGF: Aspernstr.: 4.790 m²/ Orasteig 3.268 m²/ Naufahrtweg 686 m²

Team: Anna Dombi, Jan Schröder, Karolina Fessler, Martin Brandt, Pauline Linka

Landschaftsplanung: DnD Landschaftsplanung ZT KG

Tragwerksplanung: Hollinsky & Partner ZT

Bauphysik & Brandschutz: Kern + Ingenieure ZT GmbH

Haustechnikplanung: Obkircher Plus

Holzbau Konsulent: Weißenseer Holz-Systembau-GmbH

Die Vorlage: ein Holzbaustein. Die Umsetzung: ein Baustein aus Holz. Mit dem entwickelten Baukasten lassen sich viermal vier Meter große Raummodule derart zusammenfügen, dass mit flexibel strukturierten Wohneinheiten auch städtebauliche Anwendungen in höchst unterschiedlicher Dimension entstehen: von Ein- und Mehrfamilienhäusern (Naufahrtweg) über in die Natur gebettete Quartiere (Orasteig) bis hin zu markanten Wohnkomplexen für junges Wohnen (Aspernstraße).

Jede Einheit kreist um ein Grundmodul mit Schachtkern, an das weitere Klötze angeschlossen werden können. Nichttragende Leichtbauwände ermöglichen Wohnungen mit unterschiedlichen Grundrissen und Nutzungen, die durch Sollbruchstellen und einfach zerlegbare Bauteile selbst nach Fertigstellung der Gebäude flexibel an die jeweilige Lebenssituation angepasst werden können. Die strukturelle Modularität ermöglicht leichte Wartung und sogar Wiederaufbau an anderer Stelle in neuer Form. Von der Planung über die Fertigung bis hin zur Errichtung und Nutzung folgt der Baukasten einem in sich geschlossenen Zyklus: Die Holzmodule werden mit geringem Verschnitt im Werk gefertigt, verschraubt und mit schadstoffarmen Sekundärbaustoffen wie Recyclingbeton ergänzt.

Modulare Deckenplatten, Wandelemente und vorgefertigte Sanitärzellen tragen zu einem lärmarmen und kurzen Bauablauf bei. Die simple Grundstruktur und die Elementwiederholung ermöglichen ein einfaches Zusammensetzen des Gebäudes. Eine dem verbrauchten Materialvolumen entsprechende Zahl an Bäumen wird über eine Aufforstungsorganisation neu gepflanzt. Der digitale Zwilling der Gebäude macht ihre Baugeschichte nachvollziehbar und fungiert als Assistent des Facility Managements: Das Gebäude kann vorausschauend und wirtschaftlich betrieben, gewartet und wenn gewünscht auch umgebaut werden. Der optimierte Wartungsablauf erlaubt eine Verlängerung der Nutzungsdauer und die Minimierung von Instandhaltungskosten.

Städtebauliche Anwendung, v.l.n.r.:

XS: Base

S: Neufahrtsweg

M: Orasteig

L:Aspernstraße

XL: Gigant

Durch biodiverse Bepflanzung, Fotovoltaikanlagen auf den Dächern, in die Gestaltung integriertes Regenwassermanagement sowie durch die Reduktion versiegelten Unterbaus entfaltet der Baukasten etliche Potenziale der ökologischen Nachhaltigkeit und Klimaresilienz. Die vom Holz geprägte Atmosphäre im Innenraum setzt sich auf den Balkonen als großzügiges grünes Zimmer fort. Die Versorgung der Wohngebäude mit Heiz- und Kühlenergie erfolgt über hocheffiziente Wärmepumpen. Schattige Außenräumen und begrünte Laubengänge tragen zur Verbesserung des Mikroklimas bei. Drei Wiener Projekte verdeutlichen das breite Anwendungsspektrum des Baukastens: Das SOS Kinderdorf am Naufahrtweg etwa bietet natürliche Ruhe und Abgeschiedenheit für mitunter traumatisierte junge Menschen.

Das feinfühlige Zusammenspiel von Rückzugs-, Betätigungs- und Gestaltungsmöglichkeiten schafft ein Zuhause, in dem sich Kinder und Jugendliche geborgen fühlen können. Zwischen Natur und Stadt wiederum changiert das Wohnquartier am Orasteig. Durchgesteckte Wohnungen und vorgestellte Konstruktionen ergeben hier Pufferzonen, Kommunikationsflächen und qualitative Freiräume. Durch natürliche Belüftung und Belichtung des Untergeschoß können die hier befindlichen Stellplätze jederzeit einer alternativen Nutzung zugeführt werden. Junges Wohnen zwischen U-Bahn und Natur verheißt letztlich der größte Bausatz: der Wohnkomplex Aspernstraße. Eingefasst in begrünte Regale, gliedern sich die hölzernen Wohnmodule hier wie Bauklötze um eine einladende Skulptur – die Erschließungszone als expressives Gesicht zur Stadt.

Modularität im architektonischen Entwurf und abwechslungsreiche, diverse Gestaltung müssen einander nicht ausschließen. Im Fall des Holzpiloten und dessen prototypischen Bausteinprinzips werden neben ästhetischen und qualitativen Anforderungen auch zeitgemäße, innovative Lösungsangebote an den Nachhaltigkeitsgedanken erfüllt.

Visualisierung: ARGE Gerner Gerner Plus. AllesWirdGut, Illustrationen: ARGE Gerner Gerner Plus. AllesWirdGut

WAS
2012—2015
Realisiert
Wien (AT)
23.000 m²
23.000 m²
Realisiert
2012—2015
Ausgezeichnet / Soziale Nachhaltigkeit / WOHNEN

Wohn- und Geschäftsareal Seestadt Aspern

Nachbarschaft, grün und urban

BCE
2023
Planung
Ulm (DE)
11.500 m²
11.500 m²
Planung
2023
BILDUNG / Digitalisierung & BIM / Holzbau / Nachhaltigkeit / Systembau

Bildungscampus Eselberg

Gemeinschaft bilden!

KAP
2016—2019
Realisiert
Wien (AT)
51.680 m²
51.680 m²
Realisiert
2016—2019
Ausgezeichnet / Soziale Nachhaltigkeit / WOHNEN

Der Kapellenhof

Mein neues Zuhause

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